spende

Eine gute Nachricht für die Männergesundheit

Immer mehr Männer trinken Bier ohne Alkohol

Von 2014 bis 2024 hat sich der Absatz von alkoholfreiem Bier von 295 auf 579 Millionen Liter fast verdoppelt. Das teilte das Statistische Bundesamt im Hinblick auf den internationalen Tag des Bieres am 1. August mit. Dagegen sank der Absatz von alkoholischem Bier im gleichen Zeitraum um 14,0 Prozent.

Die Masse des in Deutschland verkauften Bieres bleibt aber alkoholhaltig. Den 579 Millionen Litern alkoholfreiem stehen rund 7,2 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier gegenüber. Damit liegt das Verhältnis von alkoholfreiem zu alkoholischem Bier bei 1:12, allerdings hatte es 2014 noch bei 1:28 gelegen.

Gesundheit und Kontrolle

In der Sonntagszeitung „Welt am Sonntag“ macht man für den Trend ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein verantwortlich. Zudem werde der mit übermäßigem Alkoholgenuss einhergehende Kontrollverlust vor allem von der Generation unter 30 eher als abschreckend erlebt. Eine Rolle dürfte auch die Einwanderung spielen, denn ein wachsender Anteil junger Menschen kommt aus Kulturen, in denen das Trinken von Alkohol verpönt ist. Dogmatisch sind die meisten Anhänger alkoholfreier Biere aber nicht, 80 Prozent trinken nach Angaben der „Welt am Sonntag“ gelegentlich auch Biere mit Alkohol.

Gleichzeitig hat sich aber auch die Qualität des Bieres gesteigert, wie unser eigener Test gezeigt hat. Am Ende entwickelt sich daraus ein Engelskreis, das Gegenteil des bekannten Teufelskreises. Weil mehr Menschen alkoholfreies Bier trinken und dessen Qualität steigt, nehmen mehr Brauereien die Produktion von alkoholfreiem Bier auf. Das steigende Angebot wiederum bringt noch mehr Menschen zum alkoholfreien Bier. Einige Brauereien wie die Nürnberger Schanzenbräu oder die Münchener Augustinerbräu sind mit ihren neu eingeführten alkoholfreien Sorten so erfolgreich, dass diese nur schwer zu bekommen sind.

Vor allem Männer leiden unter Alkohol

Alkoholkonsum birgt eine Reihe gesundheitlicher Risiken, die oft unterschätzt werden. Der Konsum kann langfristig Leber, Herz und Gehirn schädigen und das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen, lange bevor man zum Alkoholiker wird. Zahlreiche Krebsarten wie Leberkrebs, Krebs der Speiseröhre oder des Magens werden durch Alkohol gefördert.

Zudem kann Alkohol das Urteilsvermögen und die Impulskontrolle beeinträchtigen, was zu riskantem Verhalten oder zwischenmenschlichen Konflikten führen kann. Viele Verkehrsunfälle, aber auch viele Gewalttaten stehen im Zusammenhang mit Alkohol.

Besonders problematisch ist, dass sich eine Abhängigkeit schleichend entwickeln kann, oft unbemerkt von Betroffenen und ihrem Umfeld. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät mittlerweile, ganz auf Alkohol zu verzichten. Allerdings wird der Konsum als risikoarm gewertet, wenn Männer maximal 20 Gramm reinen Alkohol pro Tag trinken, also etwa ein Glas Bier mit 0,5 Litern Inhalt. Für Wein gilt wegen des höheren Alkoholgehalts die halbe Menge, also etwa ein Schoppen (0,25 Liter) am Tag. Außerdem sollte an mindestens zwei Tagen in der Woche gar nicht getrunken werden.

Wie die Stiftung Männergesundheit hilft

Häufig ist übermäßiger Konsum von Suchtmitteln ein Hinweis auf eine Depression. Gerade bei Männern bleiben psychische Erkrankungen oft unentdeckt, weil die Symptome anders sind als bei Frauen. Statt mit Traurigkeit reagieren viele Männer eher mit Gereiztheit oder eben dem übermäßigen Konsum von Alkohol und Tabak.

Die Stiftung Männergesundheit hat zahlreiche Informationsmaterialien zu diesem und anderen Themen und einen Bericht zur psychischen Gesundheit von Männern herausgegeben. Zudem unterstützen und begleiten wir „Männerschuppen“-Projekte. Dort treffen sich Männer zum gemeinsamen Handwerken, aber auch zum Reden und Austauschen. So soll der Einsamkeit von Männern entgegengewirkt werden.

 

Zurück